Freitag, 5. November 2010

Lieber die Maus im Haus als die Ratte auf dem Dach - Oder: Drei kleine Anekdoten

Das Bild:
Mal etwas Trauriges: Hier in Uganda bekommt das Wort Tierschutz leider eine ganz andere Bedeutung. Hühnerfleisch wird hier vor allem lebendig verkauft. Während des Transports werden die Beine der Tiere aneinander gebunden, so dass sie nicht flüchten können. Bei diesem extremen Beispiel wurden die Bündel aus fünf Tieren einfach auf den Dachgepäckträger geworfen. Einige der Hühner dürften auf der Fahrt qualvoll erstickt sein.

Und heute hieß es:
"Nantogo (also ich)! Kalema (Flo)! Habt ihr keine Manieren???"
Mathias ein ugandischer Freiwilliger, als er mich und Flo dabei "ertappte", wie wir im Gehen gegessen haben. In Uganda gilt es nämlich als äußerst unhöflich, während des Essens zu gehen. Darauf folgte übrigens noch die Frage: "Seid ihr so beschäftigt, dass ihr im Gehen essen müsst?" Entschuldige! Das kommt nicht mehr vor...

Erlebnis in (fast) fünf Sätzen:
Ein kleines Restaurant mit leckerem traditionellen ugandischen Essen. Es duftet nach frischem Reis und Bohnen. Die Planen auf dem Wellblechdach halten den Regen ab, der gegen das Plastik schlägt. Neben zwei deutschen Freiwilligen hat das Restaurant einen weiteren Stammgast - eine dicke Ratte, die unter dem Dach des Gebäudes haust. Eines Tages hatte die Ratte einen schlechten Tag und sie fiel von der provisorischen Decke auf den gedeckten Tisch - direkt auf die Tasche eines Gastes. Dieser erschreckte sich fürchterlich und damit erschreckte er auch die dicke Ratte. So sehr, dass sie ihn ansprang und als sie wieder bei Sinnen war schnell hinunterhüpfte - bevor der Gast sie schlagen konnte. Da ist mir doch unsere kleine Hausmaus, die des Abends von der Eingangstür durch unser Wohnzimmer zum Hinterausgang flitzt, eindeutig lieber.