Zu Beginn des Berichtes möchte ich mich von Herzen für meine Verspätung entschuldigen. Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet. Das hatte seine Gründe, die ihr nach dem Lesen meines Reports vielleicht nachvollziehen könnt. Aber der Ehrlichkeit halber muss ich zugeben, dass ich mir ein wenig Zeit gelassen habe, da ich das Schreiben der Texte immer sehr genieße und den Bericht nicht mitten im Stress lieblos dahintippen wollte.
Dinnieren für die (Mit-)Menschlichkeit
Wie erklärt man Menschen, dass sie während eines prächtigem Dinners mit dampfenden Kartoffeln und köchelndem Fleisch Leuten helfen würden, die sich nur eine Mahlzeit am Tag leisten können? Mit dieser Frage habe ich mich den gesamten November über auseinandergesetzt - denn unser Charity Dinner für arme Familien in Entebbe hatte in diesem Monat oberste Priorität. Und somit haben wir alle menschlichen Ressourcen unserer Branch mobilisiert, um die Karten für den Abend zu verkaufen. Zumindest haben wir versucht alle menschlichen Ressourcen zu mobilisieren, denn die Arbeit blieb an den üblichen Freiwilligen hängen. So hieß es auch für mich ab in die Büros der Managers Entebbes, der Kirchenoberen, Hilfsorganisationen, Schul- und Unidirektoren und wer uns sonst noch alles einfiel. Habt ihr jemals versucht Spendengelder zu sammeln? Das ist schwer. Und auch wenn man Karten für ein Dinner verkauft, wird das nicht leichter. Wir hatten vier verschiedene Kategorien anzubieten: Die günstigste war die bronzene Karte für umgerechnet etwa zehn Euro. Die teuerste Karte, war die diamantene für 150 Euro - damit konnten fünf Personen am Essen teilnehmen, die einen besonders guten Service bekommen haben. Auf jeden Fall fiel es anfangs unglaublich schwer, die Karten zu verkaufen. Letztendlich setzte jedoch die Routine ein, so dass mir sogar auf Fragen wie "Warum sollte ich ausgerechnet Ihr Projekt unterstützen?", "Warum fragen Sie ausgerechnet mich?" und "Was habe ich davon?" recht überzeugende Antworten einfielen. Nebenbei musste noch geplant und umgeplant, organisiert und reorganisiert, gestrubbelt und wieder vertragen werden. Nach wochenlangem Verkaufen, Werben und Buckeln war endlich der letzte Tag vor dem Dinner gekommen
Klassisch: Der Dresscode für das Personal war Schwarz-Weiß. Ich ließ mir extra ein Kostüm schneidern, das noch eine Stunde vor dem Beginn des Dinners geändert werden musste, weil es nicht passte... bin halt ein Dickerchen.
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Ohne Kuchen kein Prestige: Für viele Leute in Uganda ist eine Veranstaltung erst von Erfolg, wenn es einen Kuchen gibt. Kein Wunder, denn die wenigsten Haushalte besitzen einen Ofen, somit ist ein Kuchen etwas ganz Besonderes.
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Kochbananen und Manijok: Das Buffet bestand aus traditionellem Essen wie Matoke, Cassava, Bohnen und Huhn.
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Gut unterhalten: Neben dem Essen gab es Gesang, Tanz, Reden und Informationen über das Rote Kreuz.
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Auktion mal anders: Hier wurde nicht das Bild als Ganzes verkauft, sondern die einzelnen Tomaten...
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Volle Bäuche und leere Portemonnaies: Das Dinner endete spät am Abend, die Stimmung war gut, auch wenn einigen Leuten mit Auktionen und Spendenaufrufen noch zusätzlich Geld abgeschwatzt wurde.
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Das Dinner war übrigens ein Erfolg. Wir haben über drei Millionen Uganda Schillinge eingenommen und können der armen alten Frau nun endlich ein Bett kaufen - und nicht nur ihr.
Hilfe da sind Kinder! Oder auch: Das Youth Camp/ Rot Kreuz-Ferienlager
Keine Geschwister. Keinen regelmäßigen Kontakt zu kleinen Neffen oder Nichten. Keine Jobs als Babysitterin. Das ist mein Lebenslauf in Sachen Kindererfahrung. Und dann heißt es um 23h: Daniela, du bist ab morgen früh übrigens für die Juniors im Camp verantwortlich. ? ? ? Und nun ? ? ? Ich mag Kinder. Sie sind niedlich, wissbegierig und freuen sich über Kleinigkeiten. Aber was macht man mit ihnen? Mit 6- bis 13-Jährigen, die in ein Rot-Kreuz-Ferienlager kommen - das dazu noch unter dem Thema steht: "Die Jugend spielt eine Schlüsselrolle in der öffentlichen Sicherheit". Mit einem 6-Jährigen (der gerade erst begonnen hat Englisch zu lernen) über Terrorismus und Gewalt während der Wahlen zu diskutieren, gestaltet sich äußerst schwierig...
Aber fangen wir von vorne an: Neben dem Wohltätigkeitsessen war das Youth Camp eine der Hauptaktivitäten der vergangenen Wochen. Ziel war es die Jugendlichen über Gefahren für die öffentliche Sicherheit durch Terrorismus und die anstehenden Wahlen, aber auch Krankheiten zu informieren. In einem täglichen Erste Hilfe-Training, in Rollenspielen und Vorträgen sollten, die Jugendlichen lernen, welchen Beitrag sie zur öffentlichen Sicherheit leisten können. Nachdem wir das Programm entworfen hatten, galt es Werbung an den Schulen für das Camp zu machen. Es wurden Zettel verteilt, kurze Reden gehalten, SMS an die Leiter der Rot-Kreuz-Gruppen der Schulen geschickt und Freunde mobilisiert. So dass das Camp zwei Tage nach dem Dinner mit etwa hundert Teilnehmern starten konnte:
Tag 1
Treffen der Teilnehmer an einem Park. Am Abend werden sie mit einigen Stunden Verspätung in einen Bus geladen und zu einer Ganztagsschule gefahren, die ihre Räume in den Ferien vermietet und nun als Herberge für unser Camp dient. Die Räume wurden zuvor von fleißigen Freiwilligen geputzt. Flo und ich schlafen diese Nacht noch zu Hause, da wir von den Dinner-Vorbereitungen und der Verabschiedung eines Abbrechers vollkommen erschöpft sind.
Tag 2
Ohne fließendes Wasser und regelmäßigen Strom: Das ist das Gelände auf dem unser Camp stattfand. Die Jugendlichen haben (streng nach dem Geschlecht getrennt) in unterschiedlichen Schlafsälen übernachtet. Andere haben wiederum gezeltet, um etwas mehr Privatsphäre zu haben.
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Essen fassen: Im Camp gab es zu jeder Tageszeit etwas zu essen - dafür brauchten die Kinder jedoch ihren eigenen Teller und Becher. Gegessen wurde natürlich traditionell mit den Händen. Als Snack wurden Heuschrecken gereicht.
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5.55 Uhr Frühsport. Zum Frühstück gibt es Porridge darauf folgen Vorträge zur öffentlichen Sicherheit. Zu der Eröffnungszeremonie kommt der leitende Polizeikommandant. Der Mann fesselt die Jugendlichen und erntet Bewunderung, dass er in seinem Alter schon solch eine Position inne hat. Es fließen erste Tränen. Ich finde einen kleinen Jungen, der Heimweh hat und nicht wirklich Spaß am Camp findet, da das Programm auf Ältere zugeschnitten ist. Weil er mich nicht versteht, hole ich Hilfe. Resultat: Ab dem kommenden Tag habe ich die Verantwortung für die Juniors.
Tage 3 bis 6
Wir schlafen mit den anderen im Camp. Flo und ich haben ein Zelt, das - wie wir wenige Tage später feststellen - nicht wasserdicht ist. Im Camp gibt es kein fließendes Wasser. Elektrizität ist Mangelware, aber die Stimmung ist trotzdem sehr gut.
Wie schon erwähnt wurde ich also in das kalte Wasser der Kinderbetreuung geschmissen. Am ersten Tag muss ich improvisieren: Wir spielen und malen. Fazit einer meiner Schützlinge: Und wann lernen wir endlich etwas? Am nächsten Tag geht es dann rund: Erste Hilfe-Training (Ohne Herz-Rhythmus-Massage versteht sich), spielen, Disneyfilm gucken und Weihnachtsgeschenke basteln. Und so geht es auch weiter.
Mein Herz gehört dem Ball: Vor allem Ballspiele wie Fussball und Brennball stoßen bei den Jüngsten auf Begeisterung.
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Wenn sogar die Großen malen: An den Zeichenstunden wollten auch die Großen unbedingt teilnehmen.
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Mit Klebstoff und Pflanzen: Besonders beliebt waren die Klebebilder, in denen die Kinder ihr eigenes Land entwerfen konnten.
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Hausarbeit: Auch im Camp mussten die Jugendlichen ihre Wäsche selber waschen
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Origami: Papierfalten war eine weitere Leidenschaft der Kinder - vor allem die Schnipp-Schnapp-Figuren. Am letzten Tag des Camps gab es dann eine kleine Ausstellung mit den Werken der Juniors. Leider gingen einige Kunstwerke verloren.
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Tanz Kind tanz: Bei der Camp-Disco am letzten Abend zeigten die Jugendlichen, das viele Ugander wirklich wahnsinnig gut tanzen können.
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Ein bisschen Spaß muss sein: Die Kinder und Inger (deutsche Freiwillige aus Mbarara) beim Herumalbern.
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Mein Trupp!
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Parallel läuft das Program der Jugendlichen. Eine Schwedin erarbeitet ein spannendes Rollenspiel zur Problematik Aids, es gibt Vorträge zum Thema Terrorismus und daneben haben sie ein umfangreiches Erste Hilfe-Training. Teils werden die Juniors um das Basteln beneidet. Höhepunkt ist der Vortrag des Leiters des politischen Departments der Makarere Universität - der beste Politikwissenschaftler des Landes, den ich dazu gewinnen konnte über das Gewaltpotential der kommenden Wahlen zu sprechen.
Tag 7
Der Tag der Prüfungen: Für die Jugendlichen heißt es: Tests schreiben über Erste Hilfe und das Rote Kreuz - so auch für meine Juniors. Allerdings ist die Prüfung nur mündlich abzulegen. Alle Juniors bestehen! Danach sind sie allerdings fix und fertig...
Papier, Papier immer nur Papier
Neben Organisation und Umsetzung der "Megaevents" gab es natürlich mal wieder jede Menge Büroarbeit: Vorschläge und Berichte schreiben, Deutsch-Stunden geben und und und... Aber eines war neu: Ich durfte zum ersten Mal verhandeln und ein Angebotspapier entwerfen. Dabei ging es um einen Erste Hilfe-Kurs für eine große Handelsgesellschaft am Flughafen. Über 60 Mitarbeiter sollen in den lebensrettenden Sofortmaßnahmen trainiert werden. Nun heißt es abwarten, ob sich unser Angebot gegen die Konkurrenz durchsetzt.
Bitte lächeln: Ein Projekt bestand in der Überarbeitung unserer PowerPoint-Präsentation über die Arbeit des Roten Kreuzes für das Dinner. Dafür mussten wir Fotos von den Freiwilligen machen.
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Abschied drei und vier
Leider gibt es auch schlechte Nachrichten. In den vergangenen Monaten haben uns zwei weitere deutsche Freiwillige verlassen.
Während ein Freiwilliger nicht mit den Lebensumständen in Uganda zurecht kam, hatte der andere Konsequenzen aus ziemlichen prägenden Erlebnissen gezogen. So musste er miterleben, wie ein Dieb von einem wütenden Mob bei lebendigem Leib verbrannt wurde. Anlass war nicht der Diebstahl sondern der Tod einer unbeteiligten Frau, die von einem Querschläger der Polizisten getötet wurde, die den Mob auseinander treiben wollten, als er den Dieb einen Tag zuvor versuchte zu steinigen. Dazu hat jemand mehrmals versucht in das Haus des Freiwilligen einzubrechen. Als er schließlich von Polizisten mit einer Waffe bedroht wurde, weil sein Taxifahrer bei einer Kontrolle statt anzuhalten Gas gab - hat er verständlicherweise die Entscheidung gefällt, das Land zu verlassen.
Meeting: Zu den Themen Gewalterfahrungen, Probleme im ugandischen Leben und in den einzelnen Branches wurde ein Treffen einberufen, um gemeinsam Lösungsansätze zu finden...
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... auch das Problem des fehlenden Haarschnitts wurde bei Mondschein auf dem Hoteldach gelöst.
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I survived Nairobbery oder auch: Der Kenia-Austausch
Das einzig Positive des Abbruchs von Kai war, dass er mir seinen Platz im Kenia-Austausch geschenkt hat. Auch wenn ich ihn lieber hier behalten hätte, weil er wirklich ein guter Freund geworden ist, war die Reise ein wunderbares Erlebnis. Ziel war Mombasa. Nach einem halben Tag Fahrt hatten wir zuerst 12 Stunden Aufenthalt in Nairobi - einer der gefährlichsten Städte der Welt. Genau dieser Gedanke schwirrte schließlich die vollen 12 Stunden in meinem Kopf herum... Aber so schlimm war es dann doch nicht:
Aufbruch nach Kenia: Die Rot Kreuz-Mannschaft war bestens gelaunt. Aus Sicherheitsgründen haben wir alle unsere T-Shirts getragen, die uns Schutz für den Fall von Unregelmäßigkeiten bieten sollten.
Goodbye: Verabschiedet wurden wir von einem Beschneidungsumzug
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Das ist Nairobi! Sehr westlich geprägt.
In Mombasa angekommen, hatten wir zunächst Probleme, unser Hostel zu finden. In einer Gegend voller Villen öffnete uns schließlich ein Massai. Mein Kommentar: "Hier sind wir wohl falsch" Aber falsch gedacht - das Hostel war tatsächlich eine Villa, die von drei Massai bewacht wurde... Und das für 6 Dollars die Nacht. Und so startete also unser Kenia-Austausch:
Das ist Mombasa!
Zu Besuch bei dem kenianischen Roten Kreuz |
Gedankenaustausch mit Red Cross Kenya |
Die US Unterstützung war offensichtlich |
Terrorismus
Eine unerfreuliche Sache gibt es über unseren Urlaub leider doch noch zu berichten. An dem Tag als ich über Nairobi nach Uganda zurückgefahren bin, ist in Nairobi leider eine Handgranate von einem Terroristen in dem Bus Richtung Kampala explodiert, den wir beinahe genommen hätten. Einige Menschen starben, viele wurden verletzt. Wir konnten froh sein, dass wir nicht in dem Reisebus saßen. Es scheint sicher, dass der Attentäter, der ebenfalls gestorben ist, aus Tansania kam und für die somalische Terrorgruppe Al-Schabaab arbeitete. Diese Vereinigung möchte den Präsidenten Ugandas dazu bewegen, seine Truppen aus Somalia abzuziehen. Im vergangenen Jahr gab es noch einen Anschlag auf eine Bar, in der die Fußballweltmeisterschaft gezeigt wurde. Bei dem Anschlag starben über 70 Menschen.
Unweihnachtliche Weihnachten
25 Grad im Schatten dazu düdelt eine verauschte Jingle Bells-Version aus dem Radio. An den Palmen blinken bunte Lichterketten und es riecht nach frittierten Bananen. Das ist Weihnachten auf den Straßen Ugandas. Hier feiert man Weihnachten mit der gesamten Familie. Beschenkt wird selten, aber gegessen wird den ganzen Tag und das reichlich. Und natürlich verzichtet man nicht auf einen Besuch in der Kirche. Ich habe zu Weihnachten Besuch von sechs deutschen Freiwilligen bekommen. Wir haben gesungen, Kartoffelsalat und Dampfnudeln gegessen, Geschichten gelauscht, geschnattert, König der Löwen geschaut und geschenkt. Mit Kerzenschein und Schokoladengeschmack auf der Zunge kam sogar ein Funken von Weihnachtsstimmung auf... das war gar nicht so einfach, denn wir alle neigten eher zu einer Weihnachtsdepression (weil allein in Afrika - ohne Familie) als zu einer Weihnachtszelebration. Dazu hatten drei von uns am Nachmittag des Heiligen Abends noch einen schlimmen Unfall gesehen, bei dem uns das Verhalten der Passanten wirklich an den Menschen als mitfühlendes Wesen zweifeln ließ. Die Menschen durchsuchten den Verletzten nach Wertgegenständen statt zu helfen oder standen nur da und schauten zu. Während eine Krankenschwester und eine weitere Freiwillige aus unserer Gruppe Erste Hilfe leisteten, bin ich losgerannt, um Handschuhe zu besorgen. In der Apotheke außer Atem angekommen, lief das weitere Gespräch so ab: Ich: Auf der Straße ist ein Unfall passiert. Ich brauche dringend Handschuhe. Apothekerin schleicht zum Schrank, dann: Das macht tausend Uganda Schillinge! Ich musste erst einmal nach dem Geld suchen. Zurück am Unfallort sehe ich, wie der Verletzte gerade in ein Auto eingeladen wird. Er wird mit einem offenen Schädelbruch in den Kofferraum gezwängt, weil die Frau auf dem Rücksitz ihren Platz nicht räumen möchte. Die anderen Freiwilligen erzählen mir, dass sie meine Einkaufstüte als Handschuhersatz genommen haben - die ausgepackten Einkäufe wurden geklaut. Ich zweifle an der Menschheit.
Und sonst so...
Idi
Idi ist das Fest zum Ende der Fastenzeit der Moslems und gilt in Uganda als offizieller Feiertag. Unser Branch Koordinator hatte uns an diesem Tag zu seiner Familie eingeladen. Die ganze Familie, Freunde und Bekannte kamen zusammen. Die Frauen hatten schon früh am Morgen mit den Vorbereitungen begonnen. Es wurde gespeist, getrunken und geredet.
Geburtstag auf ugandische Art
In Uganda ist alles ein wenig anders - Geburtstage sind das auch. Im November hatte unsere Sekretärin Connie Geburtstag. Damit alle daran denken, habe ich den Tag dick in dem Kalender eingekreist. Und so kam es, dass ich einer Geburtstagszeremonie der anderen Art im Büro beiwohnte. Es fing noch alles ganz gewöhnlich an: Es wurde heimlich Geld gesammelt, um Kuchen und Geschenk zu organisieren. Dann wurde ein Master of Ceremony (MC) bestimmt - also in diesem Fall die Moderatorin der Feier. Die MC bestimmte nun jemanden, der das Geschenk überreichen soll. Dummerweise war ich das... denn zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von dem Ablauf der Festivität. Connie betritt also den Raum. Wir gratulieren. Ich überreiche das Geschenk. Alle starren mich an...
Das Geburtstagskind.
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Was ich nicht wusste: Es sollte eine Zeremonie folgen und das Geschenk erst am Schluss überreicht werden... Nun hatte ich den Höhepunkt schon an den Anfang der Feier gesetzt. Also musste das Geburtstagskind ohne das Lockmittel Geschenk die Feier über sich ergehen lassen. Das Geburtstagskind wird im übrigen den ganzen Tag über Baby-Girl oder Baby-Boy genannt. Es fing an mit einer Rede der MC. Dann musste jeder Gast etwas zu dem Geburtstagskind sagen - eine Minirede, die meist doch ziemlich lange dauerte. Dann musste das Geburtstagskind etwas sagen. Dann musste das Geburtstagskind jeden umarmen.
Geburtstagstorte: Was nach Sahne ausschaut, ist dicker Zuckerguß. |
Dann kam der Kuchen. Schließlich wurde Happy Birthday gesungen - mit der angehangenen Strophe: "You look like a monkey, you look like a monkey, you look like a monkey". Das wird allerdings immer so gesungen und hatte nichts speziell mit dem Charakter des Geburtstagskindes zu tun. Und anschließend hat jeder ein Stück vom Kuchen bekommen. Der nach Lebkuchen geschmeckt hat und sehr lecker war.
Begenung des Schreckens die Zweite
Wir hatten mal wieder eine Fledermaus im Haus. Ausgerechnet als ich todmüde aus dem Youth Camp komme, flattert der potentielle Ebola-Überträger durch meine Stube. Mein Fluchtversuch misslingt, das Ding klatscht mir gegen den Kopf. Beide benommen, torkelte ich in mein Zimmer während das Tier in Florians Raum fliegt - schlecht, dass er Flugtiere jeglicher Art nicht ausstehen kann... Inger und ich müssen die Ebolamaus nun vor Flo retten. Säuberlich in das Moskitonetz gewickelt transportieren wir das Tier nach einer halben Stunde Jagd nach draußen...
Arbeitserlaubnis
Ich habe jetzt eine offizielle Arbeitserlaubnis für Uganda.
Ist die Katze aus dem Haus kratzen die Einbrecher an den Fenstern
Als Florian und ich in Kenia waren, wurde mehrmals versucht, in unser Haus einzubrechen, berichtet mir eine andere deutsche Freiwillige, die bei uns geschlafen hat. Einige Fenster sind leicht geöffnet gewesen. Teilweise wurde der Kit aus den Fugen gekratzt. Meine erste Nacht allein im Haus schlafe ich bis 5 Uhr nicht, weil ich bei jedem Geräusch nachschaue, wer oder was das ist. Doch die Einbrecher sollen wieder und wieder kommen...
Ich freue mich schon, dass Flo bald wieder da ist....