Diese Seite soll einen kleinen Überblick über meine Arbeit als Freiwillige des DRKs beim ugandischen Roten Kreuz verschaffen.
Meine Aufgaben im Projekt
Die Arbeitsfelder sind vielfältig. Eine Hauptaufgabe besteht darin, in Zusammenarbeit mit ugandischen Freiwilligen der Rotkreuzgesellschaft neue Jugendgruppen aufzubauen und diese zu betreuen. Weitere Aufgaben:
Die 4 großen Arbeitsbereiche des Ugandischen Roten Kreuzes:
1. Gesundheit und Pflege
2. Katastrophenmanagement
3. Jugend- und Freiwilligenarbeit
4. Gemeindeentwicklung
Meine Aufgaben:
- HIV/Aids-Aufklärungskampagnen
- Malaria-Aufklärungskampagnen
- Erste Hilfe leisten und unterrichten
- Verkehrssicherheitstraining
- Über das Rote Kreuz informieren
- Kinderbetreuung
- Administrative Aufgaben
- Mitarbeit in der Datenerfassung
- Mobilisation von Blutspendern
- Planung von Jugendaktivitäten
- Entwicklung und Planung von Einkommen generierenden Aktivitäten
- Netzwerkarbeit mit anderen Hilfs- und Jugendorganisationen der Region
- Mitarbeit im örtlichen Krankenhaus
Größere Projekte:
- Erstellen einer Webseite (mit Flo) http://urcs-entebbe.jimdo.com/
- Fundraising Dinner
- Sport Gala
- Frauenfußballteam
- Entwicklung eines Konzepts für ein Bewerbungstraining
- Entwicklung eines Konzepts für ein Gesundheitstraining
- Organisation und Durchführung eines eigenen Programms für Grundschüler im Rot Kreuz-Ferienlager
Arbeitszeit: 5 Tage die Woche, 8 Stunden pro Tag plus Überstunden bei Events
Und das war mein erster Monat:
Nach fünf Tagen haben wir zum ersten Mal das Büro der Entebbe Branch besucht und die ugandischen Freiwilligen kennengelernt.
Unsere Einsatzstelle - Die URCS Branch Entebbe
Under Construction: Unser Büro hat zwei Zimmer und etwas entfernt eine Latrine. Es soll
aber noch erweitert werden, wie man an den Eisenstreben sehen kann.
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Landesweit: Mission und Vision gelten für das gesamte Ugandische Rote Kreuz- |
Wir arbeiten relativ konstant mit einem Team aus ugandischen Freiwilligen zusammen. Unser erster Branch Coordinator, wie die leitende Position bezeichnet wird, heißt Bbosa Sulaiman. Mittlerweile haben wir eine Frau als Chefin: Dymphna - leider ist sie etwas fotoscheu.
Unser Ansprechpartner wird von allen nur Mood genannt und ist ein zuverlässiger Mensch, der für jede Idee (auch Schnapsideen) zu begeistern ist. |
Woche eins in der Branch – Wie ging noch einmal die stabile Seitenlage?
Unsere zweite Woche in Uganda startete mit einem umfangreichen Erste Hilfe-Training – zu unserem Schrecken mussten wir am vorletzten Tag des Trainings erfahren, dass wir darüberhinaus auch noch einen Test absolvieren müssen.
Mit viel Aufregung haben wir die Arbeit jedoch beide sehr gut gemeistert und im Anschluss sogar noch ein Zertifikat erhalten! Später wurde uns zwar schmerzlich bewusst, dass es in Uganda für fast alles Zertifikate gibt - aber das erste ist doch etwas ganz besonderes. Es hat nicht lange gedauert, dann hieß es: „Teacher Fackelmann, can you tell me again how to make a reef knot. Please!“ Trainer und Lehrer werden hier aus Respekt nämlich stets mit der Position angesprochen.
Die Hälfte unseres Wochenendes haben wir schließlich auf der Jahresversammlung des Roten Kreuzes in Entebbe verbracht:
Hier wurden die Verantwortlichen für das kommende Jahr gewählt und der Bericht des vergangenen vorgestellt. Währenddessen haben wir versucht mit selbst bedruckten Stofftaschentüchern eine Einnahmequelle für das monatliche Treffen der Jugendgruppe zu sammeln.
Woche 2 – Was ist eigentlich das Rote Kreuz? Wie überquert man eine Straße?
In den folgenden Tagen wurde es schließlich ernst... ich musste schon nach wenigen Wochen vor über 150 High School-Schülern (mitten in der Pubertät ) über Terrorismus auf Englisch sprechen. Das kostete Überwindung und volle Konzentration, hat aber am Ende sehr viel Spaß gemacht.
Bewusstsein schaffen: An der Kisubi High School haben wir über die aktuellen
Bombendrohungen in Uganda gesprochen und darüber, wie man sich im Notfall verhält.
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Mein Magen ist im Dreieck gesprungen und tut es noch immer, wenn ich daran denke. Aber ich mache es gern und nicht nur, weil ich von den Schülern auf ein jugendliches Alter von 18 Jahren geschätzt wurde. Sie sind schnell zu begeistern und interessieren sich sehr für den Stoff, den wir ihnen vermitteln.
Daneben hatte ich noch meine erste Dissemination. Als Dissemination wird die Aufklärung über die Arbeit des Roten Kreuzes und das Werben von Mitgliedern verstanden.
In Woche Nummer Zwei wurde ich nicht nur ins sprichwörtliche „kalte Wasser“ geschubst, sondern auch noch ordentlich untergetaucht. Denn plötzlich hieß es: Jetzt erzählt euch Frau Fackelmann mal etwas zur Straßennutzung - das ganz ohne Vorbereitung. Aber so unangenehm das im ersten Moment ist, es ist immer noch der beste Weg, um etwas zu lernen. Dass die Kinder so offen sind, erleichtert mir die Arbeit sehr.
Und noch ein Foto: Wenn die Kinder der Ashton Primary School etwas
mögen, dann ist es, fotografiert zu werden. Naja, deshalb haben sie mich wohl
auch gefragt, ob ich ihnen meine Kamera schenke.
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Spätestens wenn Florian und ich mit unseren ugandischen Namen vorgestellt werden, ist das Eis gebrochen: Kalema (Prinz des größten ugandischen Stammes; darf alle Frauen heiraten) und Nantongo (Angehörige des Affen-Klans). Die Namen haben wir während einer Geburtstagsfeier bekommen und sie sind nun derart präsent, dass ich schon auf der Straße aufhorche, wenn jemand mit dem selben Namen gerufen wird.
Den Anfang unseres Unterrichts macht meist die Frage nach dem Roten Kreuz. „Wer weiß, was das Rote Kreuz ist?“ Bisher konnte die Frage in jeder Schule beantwortet werden. Anschließend arbeiten wir mit einem bunten Bilder-Flipchart – etwas ganz Besonderes, denn oftmals kennen die Kinder nur die Schrift des Lehrers von der Tafel, da Bücher vor allem an Grundschulen selten sind.
Umso begeisterter sind die Kinder, wenn sie die Erklärungen der Bildtafel vorlesen dürfen. Da Flo leider eine Erkältung hatte, musste er zu Hause bleiben und hat somit spannende Tage verpasst... Aber zum Glück nicht alle:
Woche 3 - Volle Kraft im BüroUnsere Berichte und ein Arbeitsplan wurden durchweg für gut befunden. Fotos von mir samt Artikel sind in einem Rot Kreuz-Magazin erschienen. Nach diesem Beweis unserer Fähigkeite durften wir schließlich auch administrative Aufgaben übernehmen: Sprich Formulare erstellen, Mitgliederdaten verwalten und sämtliche PowerPoint-Präsentationen unseres Büros überarbeiten.
Außerdem sollten wir diese Woche nach hilfsbedürftigen Familien suchen und Unterstützung für sie organisieren. Da Flo die vergangene Woche krank war und unser Büro nur über ein einziges Motorrad als Fortbewegungsmittel verfügt, hat er sich am ersten Tag mit Mood auf die Suche gemacht und schon ein paar Menschen gefunden. Vor allem ältere Leute mit wenigen oder gar keinen Angehörigen leiden unter Armut, da sie selten Arbeit finden und es nur geringe staatliche Leistungen zu ihrer Unterstützung gibt. Wir hoffen nun, sie mit Kleidung und Lebensmitteln unterstützen zu können. Das Meiste haben wir sogar schon zusammen.
Am Mittwoch haben wir die erste Deutsch-Stunde gegeben. Die Schüler haben sich nur so ins Büro gedrängt.
Ich hoffe, dass die Begeisterung auch in den kommenden Stunden anhalten wird. Das ABC und die Umlaute sitzen schon nach der ersten Unterrichtseinheit ziemlich gut. Neben diesen Aktivitäten planen wir noch fleißig an einem Jugendcamp, das im November stattfinden wird.
Diskussion: Es wird diskutiert, wie man das kommende Youth Camp am besten organisiert. |
Die Veranstaltung wird sehr ernst genommen. Es soll Vorträge und Diskussionen zu den aktuellen Bombendrohungen geben, sowie einen Erste Hilfe-Kurs, daneben sollen noch Fertigkeiten für das Leben trainiert werden, wie das Herstellen von Kerzen und Schmuck, die Vermittlung von Koch- und Deutschkenntnisse, mit denen sich die Jugendlichen etwas Geld verdienen können, falls sie die Schule nicht oder nicht gut beenden. Aber mit geplantem Lagerfeuer und viel Sport wird auch das Ferienlager-Flair nicht vernachlässigt.
Am Samstag haben wir unseren ersten Erste Hilfe-Kurs an einer Grundschule gegeben.
An dem Kurs konnten Schüler und Eltern teilnehmen. Das Interesse war so groß, dass wir die Teilnehmer in zwei Gruppen aufteilen mussten. Im Anschluss gab es Lob vom Schulleiter.
Danach ging es direkt weiter zum Treffen der Jugendgruppen der Entebbe Branch. Es fand im Botanischen Garten statt und lockte um die 50 Jugendlichen an.
Was ist deine Geschichte: So lautet der Gruß unter den Jugendlichen. Ich habe keine zu erzählen, lautet die Antwort meistens. |
Woche 4 - Ich bin krank
Ja, viel mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen...