Donnerstag, 7. Oktober 2010

Wo bin ich nochmal? Uganda? Eine kleine Orientierung.

Es war so dunkel, dass ich Schwierigkeiten hatte, den Weg zum Parkplatz des Flughafens zu finden. Als plötzlich meinen Arm entlang krabbelte. Die kleinen Beine tasteten sich vorsichtig zu der Stelle, die den größten Erfolg versprach, um mein Blut zu saugen...

Des Nachts: Viel konnten wir von der Perle Afrikas bei unserer Ankunft nicht erkennen.
Vor genau 25 Tagen, am 6. September, war es endlich soweit – ich landete mit den anderen Freiwilligen um drei Uhr nachts in Uganda und der erste Einwohner, der mich begrüßte, war ein Moskito. Das hatte ich mir anders vorgestellt, aber es gibt Schlimmeres. Mit den gierigen Blutsaugern sollte ich es von nun an jeden Tag zu tun bekommen. Aber auch sie ändern nichts an meiner Meinung: Hier ist es wunderbar. Es ist warm, die Menschen sind unglaublich freundlich, Landschaft und Kultur sind beeindruckend, doch mit am wichtigsten: Ich habe viel zu tun.


Die erste Orientierung

Eine erste Orientierung haben wir schon wenige Stunden später bekommen. Aber damit ihr auch eine kleine Orientierung habt, gebe ich noch einen kurzen Überblick über das Engagement der Freiwilligen des Roten Kreuzes in Uganda. Mit mir befinden sich 27 deutsche weltwärts-Programmler des Roten Kreuzes in Uganda. 
Die Meute: Wir arbeiten für ein Jahr im Namen des Roten Kreuzes in Uganda.

Bis auf eine Ausnahme sind wir als Duo über das ganze Land verstreut. Während einige in abgelegenen Bergregionen leben, hat es meinen Partner Florian und mich in eine sehr belebte Gegend verschlagen.

Teamwork: Flo und ich arbeiten für ein Jahr zusammen.

Wir leben und arbeiten in Entebbe, die Stadt an der Ugandas (durch eine Entführung) relativ bekannter Flughafen liegt. Der Mittelpunkt der Stadt ist die große Straße, die zum ihm führt.

Das Herz: Das Zentrum Entebbes bildet die Straße Richtung Flughafen.

Stille: Ein typischer Seitenweg nur wenige Meter von der Hauptstraße entfernt.

An ihren Seiten bieten Händler auf Märkten und in kleinen Räumen ihre Waren feil. Es riecht nach brennender Kohle, gegrillten Bananen, Gewürzen und gelegentlich auch nach verrottendem Müll. Dass es auch idyllische Plätze gibt, ...


Idyll: Der Victoriasee aus dem botanischen Garten betrachtet.

...wie den botanischen Garten, kleine Parks und abgelegene Strände, lässt sich in dem Gewirr aus Motorradfahrer, Marktverkäufern und schreienden Kindern schwer vorstellen. In dieser vielfältigen Stadt fand auch unsere Vorbereitung auf ein Jahr des Lebens in Uganda statt.

Zack zack: Während unserer Orientierung in einem Hotel jagte ein neuer Eindruck den nächsten.

Drei Tage, 27 Deutsche, noch mehr Ugander, ein kleines Hotel und ein straffer Zeitplan: Vorstellungsrunde, Besuch im Hauptquartier des Ugandischen Roten Kreuzes, Orientierung in der Hauptstadt Kampala, das Kennenlernen des Leiters unserer Regionalbüros (auch Branch genannt), Aufklärung über die Arbeit des Roten Kreuzes in Uganda, Warnungen vor Fettnäpfchen der hiesigen Kultur und und und...Und es gab auch schon ein erstes kulturelles Hindernis, denn als Frauen durften wir leider nicht mit den Männern an einem Freundschaftsfußballspiel gegen die Mannschaft Entebbes teilnehmen... weil das Team Angst hatte, uns zu verletzen... positiver Chauvinismus.

Schade: Ein wenig enttäuscht waren wir schon, als wir nicht mit den anderen Fußball spielen durften, weil wir Frauen sind.

Und schließlich hieß es ein weiteres Mal Abschied nehmen, was in Deutschland schwer fiel, war hier ebenso traurig. Flo und ich blieben als letzte im Hotel zurück, während sich die anderen auf ihre teils über sechs Stunden dauernde Reise machten.

Weitere Informationen zu meinen Aufgaben bekommt ihr hier.